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„Der nächste Schritt muss von Putin kommen“

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Es ist der Ort, an dem ich im März 2022, zu Beginn des russischen Angriffskriegs, immer wieder war. Im Rathaus in Kiew war ich mit Vitali Klitschko (53) zusammen, als wir dachten: Die russischen Soldaten werden die Hauptstadt einkesseln. Hier waren wir, als ich Klitschko – inmitten der schlimmsten Angriffe – nach seinen Kindern fragte und ihm die Tränen kamen. Und hier waren wir, als die ukrainische Armee die Russen in die Flucht schlug. ▶︎ Drei Jahre später treffen wir uns wieder an diesem Ort. Und wir sprechen über die schwierige Frage, wie es Frieden geben kann, wie Klitschko, der Donald Trump persönlich kennt, auf den US-Präsidenten blickt, und ob Wladimir Putin (72) zu einer Waffenruhe bereit sein wird. Lesen Sie auch Kiews Bürgermeister über seinen größten Traum: Bei dieser Frage kämpft Vitali Klitschko (53) mit den Tränen Emotionaler Moment für Vitali Klitschko (53). In seinem aktuellen Podcast fragt Paul R... Neue Klitschko-Doku „Der härteste Kampf“: Söhne bangen um Papa Vitali Vitali Klitschkos Söhne Max und Yegor-Daniel sprechen in einer neuen Doku über ihre Angst. BILD: Herr Klitschko, wir haben ein überraschendes Ergebnis gesehen bei den Verhandlungen in Saudi-Arabien. Die USA und die Ukraine haben sich darauf geeinigt, dass es eine 30-tägige Waffenruhe geben soll an allen Fronten. Waren Sie davon überrascht? Vitali Klitschko: „Wir haben jetzt die Chance für eine Waffenruhe. Und die nächste Frage wird sein, was machen die Russen, was macht Putin damit? Wir freuen uns sehr, dass die amerikanische Seite bereit ist, weiter Waffen zu liefern. Wir brauchen Unterstützung. Das spielt eine wichtige Rolle für die Ukraine. Der nächste Schritt muss jetzt von Putin kommen. Ein Waffenstillstand wäre sehr wichtig. Aber die Frage ist, wie lang wird der Weg zum Frieden? Das wird eine sehr große diplomatische Aufgabe.“ BILD-Vize Paul Ronzheimer im Gespräch mit Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko Foto: Giorgos Moutafis / BILD Klitschko: „Putin erkennt Stärke“ Gehen Sie davon aus, dass Wladimir Putin der Waffenruhe zustimmt? Klitschko: „Ich weiß nichts über die Position von Russland und Putin. Wir warten ab und hoffen. Die Vereinigte Staaten machen auf ihn genauso großen Druck wie vorher auf Selenskyj.“ Foto: Leah Millis/REUTERS Lindsey Graham, der republikanische Senator, sagt, wenn Putin nicht bereit sei, diese Waffenruhe mitzugehen, sollte es harte Sanktionen geben. Höllensanktionen hat er es genannt. Gehen Sie davon aus, dass die USA das dann auch machen? Klitschko: „Wir hoffen es. Eine gemeinsame Position der Vereinigen Staaten, Europas und der ganzen demokratischen Welt ist sehr wichtig. Sie müssen alle Mittel nutzen, um Frieden zurück nach Europa zu bringen.“ Vitali Klitschko ist seit 2014 Kiews Bürgermeister Foto: Giorgos Moutafis / BILD Seit 2014 – dem Beginn des Krieges in der Ostukraine – gab es Versuche, einen Waffenstillstand hinzubekommen. Wie groß ist Ihre Sorge, dass Russland den Waffenstillstand, wenn er denn jetzt kommt, bricht? Klitschko: „Das Risiko ist da. Putin erkennt Stärke an. Eine gemeinsame Position der Ukraine, der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten kann Druck aufbauen und Frieden bringen.“ Klitschko bedankt sich bei Deutschland Was spricht dafür, dass Putin der Waffenruhe zustimmt? Ist es die Sorge vor Donald Trump? Klitschko: „Schwer zu sagen. Wir können sehr, sehr viel diskutieren darüber, aber es ist alles in Putins Händen. Er hat diesen Krieg angefangen. Vielleicht braucht es noch stärkere Sanktionen. Und die Ukraine muss stark sein. Denn er hat keine Achtung vor schwachen Positionen.“ Box-Legende warnt vor Putin: „Europa muss stärker werden!“ 39:35 Quelle: BILD / RONZHEIMER.15.02.2025 Sie haben viel Kontakt mit den Soldaten an der Front. Was hören Sie von ihnen? Wie stehen die zu einer möglichen Waffenruhe? Klitschko: „Die Situation ist nicht einfach. Ich spreche jeden Tag mit den Jungs, sie sind müde, aber sehr motiviert. Es geht um unsere Heimat. Und trotzdem: Jeder in der Ukraine träumt von Frieden.“ Auch interessant AnzeigeAuch interessant Anzeige Wäre die Ukraine dafür bereit zu Gebietsabtretungen? Klitschko: „Die Frage nach Kompromissen ist sehr schmerzhaft. Einen großen Teil der Ukraine an die Russen abzugeben, wird schwierig. Der Frieden liegt jetzt in den Händen der Diplomaten. Die Ukraine muss militärisch stark sein, nur dann können wir ein Ergebnis bekommen.“ Welche Rolle spielt in diesen Tagen Deutschland für die Ukraine? Klitschko: „Ich möchte es noch einmal wiederholen: Danke an Deutschland für die Unterstützung der Demokratie, die Unterstützung der Ukraine! Das ist sehr wichtig für uns – auch psychologisch wichtig, weil wir wissen, wir sind nicht allein. Jeder in Deutschland muss verstehen, dass es um die Demokratie, um Frieden in ganz Europa, geht. Die Ukraine ist ein großes Land, seine Stabilität kann die Stabilität für ganz Europa bringen. Wenn die Ukraine gegen Russland verliert, kann der Krieg Alltag werden in Europa. Die Gefahr ist da.“ Wie ist Ihr Blick auf die kommende Regierung und auf Friedrich Merz? Klitschko: „Friedrich Merz und ich haben uns schon zigmal getroffen. Ich möchte mich bedanken für die klare Position von Friedrich Merz, was die Unterstützung der Ukraine betrifft. Ich hoffe, dass die neue Regierung weiter demokratische Werte verteidigen wird. Das ist auch wichtig für Deutschland.“

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